Beitragvon Dr. Karl H. Leser » Mo 06 Dez, 2004 21:18
Hi,
Sturzfluten sind eine typische Erscheinung in ariden Gebieten (Trockengebieten). Der ausgetrocknete Boden ist so hart, dass er im Falle eines Regengusses das Wasser nicht aufnehmen kann. Dieses fließt oberflächlich ab und folgt dabei dem Geländeprofil. In der Bergen der Westbank u. anderen ähnlichen Gebieten bedeutet dies, dass das Wasser in die Wadis runterfliesst, sich dort sammelt , und dann mit zunehmender Wucht den Wadi runterrauscht. Dabei wird jede Menge Material mitgerissen, vgl. hierzu die Ausgrabungen in KV5. Dieses Grab war bis unter die Decke zugeschwemmt, erst K. Weeks hat sich da durchgewühlt.
Die Schutzmassnahmen bestehen aus drei Aktionen:
1. um jeden Grabeingang herum kommen Betonwände, die das Wasser abhalten sollten. Diese sollten möglichst so hoch sein, dass sie das Wasser, aber nicht die Touristen abhalten.
2. die Wege (Wadis) müssen so verbreitert werden, dass das Wasser Platz genug hat, abzufließen. Sind die Wege zu eng, bedeutet dies, dass das Wasser ev. sehr hoch steigt und die Schutzwände überwinden kann.
3. die Hänge werden so "aufgeräumt", dass das Wasser am Hang so abläuft, dass es in die Wadis und nicht von oben in einen Grabeingang fließt.
Insgesamt eine langdauernde Aktion, aber lohnend.
Iufaa