Nilkreuzfahrt mit Sonnenklar
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- Reisewilliger
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- Registriert: Mi 15 Feb, 2006 20:06
- Wohnort: Freiburg
Nilkreuzfahrt mit Sonnenklar
Sonnenklar.TV, Holiday & Co, CET Cairo Express Travel
Ja wir haben es getan!
Wir (meine ehem. Freundin nun Ehefrau und ich, beide Mitte 50) haben ein Angebot aus Sonnenklar.TV gebucht. Eine Woche Nilkreuzfahrt MS Suntimes und eine Woche Hurghada im Hotel Shiva Grand Beach. Zeitraum 13.01.06 – 28.01.06
Da wir nun wieder zurück sind will ich gerne mich für die vielen Info’s hier revanchieren und euch mitteilen wie es uns ergangen ist.
Ich muss schon sagen, es war ein mulmiges Gefühl, da ich im Netz keine vernünftige Informationen und Bewertungen, weder zu Sonnenklar.TV noch zu dem ausführenden Reisebüro Holiday & Co fand. Zumal dann auch noch in den Reiseunterlagen stand: Ausführende Reiseleitung vor Ort – CET Cairo Express Travel.
Nur die vielen guten Beiträge hier im Forum zum Hotel und Nilschiff und über Art und Weise des Ausflugsprogramm ließen uns ausharren.
Die Buchung erfolgte bei mir über die Hotline von Holiday & Co, deren Telefonnummer auf der Homepage von Sonnenklar TV stand. Dort waren auch die genaue Beschreibung der Leistungen, der Verlauf der Reise und die AGB’s zum Ausdrucken bereitgestellt.
Schon nach dem 3. Rufzeichen hatte ich eine kompetente Mitarbeiterin, die mir meine Fragen zu noch freien Flügen und dem Gesamtpreis (deckungsgleiche Aussage zu meinen Recherchen) nennen konnte. Deshalb habe ich dann gleich telefonisch gebucht.
Die Reisebescheinigung mit dem Sicherungsschein traf ebenfalls kurz darauf bei uns ein.
Kurz und Gut
Alles was mit der Buchung und dem Reiseverlauf zu tun hatte wurde pünktlich und korrekt abgewickelt. Wir hatten weder eine Flugplanänderung noch Probleme mit dem Hotel. Die Zimmer waren wie beschrieben und gebucht, das Hotel und das Schiff sehr gut, letzteres sogar Spitze. Vielleicht lag es auch nur an der Reisezeit?
Das mit dem Visum, dem Trinkgeld an Bord, den Ausflügen und dem All inklusive an Bord und dem Hotel was alles mit dem Reisepreis bezahlt wurde, ging ebenfalls ohne Problem in Ordnung.
Na ja fasst alles, gleich im Bus vom Flughafen zum Hotel Nachts um halb 3:00 wollte der Reiseleiter von CET uns in forschem Ton das Visum abkassieren. Der hatte allerdings die Rechnung ohne unsere Rentner gemacht. Die sind ihm, noch vor mir, ganz kräftig auf die Zehen gestanden. Damit war dann für den Rest der reise alles Paletti.
Überhaupt CET Reiseleitung. Die treten unter dem Logo und mit allen Materialien von ETI an und wickeln die Reiseleitung für fast alle Reisebüros, nicht nur für Holiday & Co, BigXtra, Berge u. Meer, sondern auch für ITS und andere namhafte Unternehmen ab. Wobei das alles routiniert, manchmal etwas überheblich (Kindergartenton) aber sehr zuverlässig abläuft. Man muss natürlich zugestehen, dass es vermutlich nichts gibt, was die Reiseleiter noch nicht erlebt haben und letztendlich haben sie auch die Verantwortung dafür.
Zum Hotel
dem Shiva Grand Beach brauche ich wohl nichts mehr schreiben. Es wurden hier schon so viele gute Beschreibungen und Bewertungen abgegeben, die ich alle voll bestätigen kann. Das All-inklusive an Bord und im Hotel ist echt Klasse. Man kommt sich vor wie im Schlaraffenland, überall und zu (fast) jeder Zeit alles erdenkliche für das leibliche Wohl und in unbegrenzter Menge erhält, ohne über Geld überhupt nachdenken zu müssen.
Zum Schiff
Hier im Forum wurde schon vermutet, sofern ich mich richtig erinnere, die MS Suntimes sei ein Geisterschiff, bzw. die MS Sun unter anderem Namen. Dem ist nicht so. Zum einen lag die MS Suntimes einträchtig mit der MS Preziosa, der MS Grand Palm und der MS Sun (alles Schiffe von Grand Cruises) in Luxor vor Anker. Zum anderen ging sie lt. Reiseleitung allerdings erst am 21.11.05 für die Grand Cruises Flotte auf Jungfernfahrt. Möglich, dass dabei frühere Bucher deswegen auf der MS Sun gelandet sind. Zuvor, das musste die Reiseleitung eingestehen, lag das Schiff 2 ½ Jahre in halbfertigem Zustand in Kairo. Von Grand Cruises fertiggestellt und auf modernsten Stand gebracht (RWA und Löschanlage aus deutscher Produktion) ist sie ein echtes 5 Sterne Schiff. Von der Ausstattung her liegt das Schiff ganz im Stil der englischen Jahrhundertwende um 1900. Zielpublikum ab 35 aufwärts.
Ich werde versuchen ein paar Bilder unter der Rubrik Nilschiffe ins Forum stellen. Wer will kann mir auch Mailen, die Adresse gibt’s hier: grek24@freenet.de
Einziges Manko: die Pläne für die Nilschiffe entstanden vermutlich noch zu Freundschaftszeiten mit der UDSSR, weshalb die Maschinengeräusche und Vibrationen bei Vollschub doch recht unangenehm durchdringen. (2 Nachtfahrten)
Nun noch ein paar Themen die ich vor der Reise leider nicht gefunden habe und von denen ich hoffe damit anderen zu helfen.
Geld in Ägypten
Vergesst was ihr euch an Gedanken über den Geldwechsel gemacht habt. Ägypten ist Euro-Land Zumindest in den Touristenzentren ist alles, sofern überhaupt, in EL und Euro ausgezeichnet bzw. es wird der Euro als bevorzugte Währung angenommen. Der Ruf „Alles 1 Euro“ wird euch noch verfolgen!
Wenn ihr Geld in EL wechselt, tut das in einer Bank. Ohne Ausflüge reichen 50€ gut für eine Woche, da das Preisniveau sehr gering ist. Vor allen Dingen schaut, dass ihr so viel und so kleine Scheine wie möglich bekommt. In der Bank ruhig nachfragen. Tauscht größere Scheine in den Rezeptionen der Hotels, Banken und in guten Geschäften beim Einkauf. Ihr braucht die 1 und 5 Pfund Noten für das Bakschisch und für kleine Geschäfte. Die haben sonnst Probleme mit dem Rückgeld. Natürlich könnt ihr beide Währungen bunt mischen. Gängiger Kurs 1€ = 7 EL
Nehmt deshalb eure Euro’s nur in kleinen Scheinen (5er und 10er) und mind. Je eine Rolle 1 und 2 € und 50Cent mit
Einkauf / Souvenirs
Ich bitte euch, bleibt cool auf’m Basar, haltet euch fern von Alabaster – Parfümfabriken und sog. Papyrusmuseen. Alles was ihr dort seht und Teuer einkauft, bekommt ihr in kaufhausgroßen Shops in Hurghada, bzw. auch in den anderen Orten oder längstens im Flughafen zu einem Bruchteil der dortigen Preisen (man bringt euch lange genug vor dem Flug hin, damit noch Zeit für den Einkauf bleibt. Auch ist die Ausfuhr von EL beschränkt, bzw. ein Rücktausch nicht möglich).
Ein Beispiel: Ein Parfümflakon in der vom Reiseleiter angesteuerten Parfümmanufaktur = 75 EL ein vergleichbares Teil (das sind glaub ich alles mundgeblasene Teile und damit eigentlich Unikate) im Souvenirshop = 15EL im Flughafen = 2 Euro
Über die Preiswürdigkeit der Artikel solltet ihr euch allerdings keine Illusionen machen. Richtig gut Einkaufen lässt es sich nur im Fachgeschäft zu richtigen Preisen.
Basarhändler / Bakschisch
Bitte seid euch im Klaren, das was ihr hier erlebt ist nicht Ägypten, sondern ein Auswuchs, der allerdings geeignet ist euch nachhaltig negativ zu beeinflussen.
Wenn ihr es mögt jeden zweiten Meter angesprochen und dann über längere Zeit verfolgt und trotz eindeutiger Ablehnung weiter bedrängt zu werden, dass man euch wenn ihr vor einem Geschäft stehen bleibt, wortwörtlich und durchaus Handgreiflich versucht in diesen Verschlag zu ziehen, ihr von Jedem über Herkunft, Qualität und Eigenschaften der angebotenen Ware dreist belogen zu werden und dass ein Jeder für selbstverständliche Handlungen, die nicht nur für uns eigentlich Ausdruck von Freundlichkeit sein sollte (ein Bootsführer hilft seinen älteren Fahrgästen beim Ein- und Aussteigen) die Hand aufhält mit der unmissverständlichen Aufforderung um Entlohnung, dann werdet ihr glückliche Stunden erleben.
Selbstverständlich gibt es auch positive Beispiele. So haben wir in einer kleinen Basarkneipe in Hurghada unser wohl günstigstes Bier/Cola getrunken (Stella ½ Liter zu 6 EL), welches nicht nur freundlich serviert wurde, sondern auch auf einen 50er Schein auf den Piaster genau abgerechnet wurde. Hier haben wir auch gerne noch im nachhinein ein gutes Trinkgeld gegeben.
Kutschen und Kutschfahrer
Alle die eine Nilkreuzfahrt unternehmen oder sonst wie nach Luxor, Assuan oder eine andere Stadt mit Tempel und damit entsprechend hohem Touristenaufkommen kommen, werden sie kennen. Die allgegenwärtigen schwarzen Kutschen mit den kleinen Pferden. Doch so pittoresk der Anblick, so traurig die Nahansicht. Leider habe ich noch fast kaum wo solch verwahrlostes Material (Geschirr und Wagen) sowie solch erbärmliche Tiere gesehen.
Natürlich wäre es vermessen in Ägypten so was wie Europäischen Tierschutz zu erwarten, dennoch sollte man meinen, dass ein Unternehmer alles daran setzt und sein Werkzeug, von dem er ja abhängt in Ordnung hält. An fehlenden Einnahmen kann es eigentlich nicht liegen, da die geforderten und vermutlich auch öfters bezahlten Entgelte im Vergleich zu den Kosten exorbitant hoch sind.
Laut Reiseführer liegt der durchschnittliche Verdienst eines guten Handwerkers / Angestellten
bei 35 – 50 Euro im Monat
Dagegen wird für eine Kutschfahrt von ca. 2Std. anfänglich 100 EL gefordert und nach Handeln dann meist 40 – 50 EL bezahlt. Was einem Preis von 6 – 7 Euro entspricht.
Wir haben uns noch bevor wir von diesem Verhältnis wussten eine Fahrt gemacht. Dazu hatten wir uns einen Kutscher ausgesucht, dessen Pferd sauber, unverletzt und einigermaßen gut genährt aussah. Ich muss schon sagen so eine Fahrt hat was, wenn auch das Stadtbild abseits der Corniche nicht unbedingt das Highlight war.
Es bleibt also euch überlassen was ihr daraus macht und ob ihr vielleicht durch eine Selektion der geringsten Übel ein klein wenig zum Besseren beiträgt.
Ausflüge
1 Woche nur Nichtstun, das wäre nichts für uns gewesen. Deshalb hatten wir uns gleich nach der Ankunft im Hotel nach möglichen Unternehmungen informiert. Sowohl im Hotel als auch im Umfeld bei den freien Anbietern. Dabei besteht ein ausgeprägtes Preisgefälle zwischen ETI Angebot und den unabhängigen Anbietern und je weiter man sich vom Hotel entfernt.
Kurz gesagt, es gibt zwar viele Agenten aber dennoch nur ein begrenztes Angebot.
Da gibt es zum einen verschiedene Schnorchelfahrten zu 3-4 Örtlichkeiten, einen Anbieter mit einem U-Boot und einer mit 2 Glasbodenbooten.
Verschiedene Wassersportarten und Vergnügungen wie Bananaboot etc. werden in der Hauptsaison bestimmt noch dazu kommen.
Alternativ dazu wird eine „Wüstensafari incl. Camelreiten“ mit dem Jeep oder als Selbstfahrer mit dem Quad angeboten.
Die Safari führt bei Allen zu jeweils dem selben „Nomadenstamm“ mit ausführlichem Bla-Bla, dafür aber nur 10Min. Camelreiten.
Ach beinahe hätte ich es vergessen. Die 1001 Nacht Show im gleichnamigen Hotelkomplex.
Die beiden letztgenannten kann man getrost als reine Abzocke, ja sogar als lebensgefährlichen Unsinn bezeichnen.
Die Show deswegen, weil ausgenommen der Reiterakrobaten und dem phänomenalen Tänzer mit seiner vom Sufi Tanz abgeleiteten Darbietung, die Gefahr besteht sich ab den z. T. schon peinlichen Darbietungen zu Tode zu langweilen.
Die Safari ganz konkret, weil a) viel versprochen, aber nichts gehalten wird. Dafür werden sie b) von den Fahrern der Jeep’s , mit zumindest in unserem Fall, verkehrstechnisch desolaten und aus Gier mit 12 Personen total überladenen Fahrzeugen in ganz konkrete Lebensgefahr gebracht.
Höhepunkt der Dummheiten die die Fahrer geboten haben, wohl um ihre Fahrkünste zu beweisen, waren mehrere Parallelfahrten auf wortwörtlich Tuchfühlung mit den anderen Fahrzeugen auf der Autobahn, bzw eine Schlingerfahrt über alle Fahrspuren bei Autobahngeschwindigkeit.
Dagegen war das mehrfache Umwenden zu den rückwärtigen Passagieren um diese mit einer Plastikschlange zu necken fast schon eine lässliche Sünde.
Prompt platzte genau dieser Reifen, den ihr auf dem Bild seht, dann auf der Rückfahrt. Die verlief Gott sei Dank wegen fehlender Mitspieler ganz gesittet, so dass wir nicht zu Schaden kamen.
Siehe auch die Beiträge zu dem Busunglück mit 14 Toten hier im Forum.
Minnibus
Die allgegenwärtigen und um Aufmerksamkeit hupenden Minnibusse haben wir nach diesen Erlebnissen geflissentlich gemieden und mit dem ETI / Hotelbus vorlieb genommen. War zwar teurer, dafür hatten wir einen nagelneuen Hyundai Van, den wir meist für uns allein hatten. So kamen wir sicher, bequem und ohne Umwege an unsere Ziele.
Kleine Aufmerksamkeiten
Während ihr, wie ich schon erwähnte den ganzen Tag Bakschisch für alles Mögliche geben könnt, gibt es auch Gelegenheiten wo eine kleines Geschenk besser geeignet wäre, z.B. Kinder oder auf der Bank o.ä . Kugelschreiber, Feuerzeug und Süßigkeiten haben allerdings schon etwas Beliebiges. Gut angekommen dagegen sind die kleinen Beutel Haribo Bären und Wrigley’s Gum. Richtig leuchtende Augen, selbst bei Erwachsenen erreichten wir allerdings mit unseren Matschbox Autos. Vielleicht hätten wir auch so kleine Buntstiftpäckchen (gibt es im Werbefachhandel) mit nehmen sollen. Allerdings gibt es meist schnell ein Problem, wenn sie einem Kind was geben, sind in Sekundenschnelle eine ganze Schar zugegen die auch was wollen.
Fazit
So eine Kreuzfahrt, bzw. ein Badeaufenthalt am Roten Meer selbst im Januar ist eine feine Sache. Aber leider nicht dazu geeignet Ägypten zu erleben, da man sich permanent in einer Ausnahmesituation oder einem der Touristenzentren befindet.
Was uns gefallen hat
Das herrliche Meer mit seinen Riffen und Fischen, die schöne Hotelanlage, das exklusive Schiff, immer umsorgt von freundlichen Menschen ohne dauernd ein Bakschisch in der Hand haben zu müssen, das Gefühl mit dem Schiff durch einen Traum zu gleiten, die eindrucksvollen Tempel und und und......
Was mir gefehlt hat
Mich wie vor Jahren in der Türkei, ohne Vorbehalt unter die Bevölkerung zu mischen, umringt von lachenden Kindern (wegen meinem kümmerlichen Schnauzer und den kurzen Hosen) durch die Gassen zu gehen und Handwerkern zuzusehen, unbehelligt durch einen Markt / Basar zu schlendern. Aber vielleicht ist das auch dort nicht mehr möglich?
Keine Möglichkeit zu eigener Mobilität (Motorroller / Quad Verleih).
Zum Schluss allen die bis hier durchgehalten haben Vielen Dank
P.S. all diese Informationen, Tipp’s und Einschätzungen sind meine persönliche Meinung , geprägt von dem gerade beendeten Urlaub
Habe den Bericht in die Rubrik "Hotel- und Reiseberichte" (Thema Allgemeine Reiseberichte) kopiert. - Uli 16.02.2006
Ja wir haben es getan!
Wir (meine ehem. Freundin nun Ehefrau und ich, beide Mitte 50) haben ein Angebot aus Sonnenklar.TV gebucht. Eine Woche Nilkreuzfahrt MS Suntimes und eine Woche Hurghada im Hotel Shiva Grand Beach. Zeitraum 13.01.06 – 28.01.06
Da wir nun wieder zurück sind will ich gerne mich für die vielen Info’s hier revanchieren und euch mitteilen wie es uns ergangen ist.
Ich muss schon sagen, es war ein mulmiges Gefühl, da ich im Netz keine vernünftige Informationen und Bewertungen, weder zu Sonnenklar.TV noch zu dem ausführenden Reisebüro Holiday & Co fand. Zumal dann auch noch in den Reiseunterlagen stand: Ausführende Reiseleitung vor Ort – CET Cairo Express Travel.
Nur die vielen guten Beiträge hier im Forum zum Hotel und Nilschiff und über Art und Weise des Ausflugsprogramm ließen uns ausharren.
Die Buchung erfolgte bei mir über die Hotline von Holiday & Co, deren Telefonnummer auf der Homepage von Sonnenklar TV stand. Dort waren auch die genaue Beschreibung der Leistungen, der Verlauf der Reise und die AGB’s zum Ausdrucken bereitgestellt.
Schon nach dem 3. Rufzeichen hatte ich eine kompetente Mitarbeiterin, die mir meine Fragen zu noch freien Flügen und dem Gesamtpreis (deckungsgleiche Aussage zu meinen Recherchen) nennen konnte. Deshalb habe ich dann gleich telefonisch gebucht.
Die Reisebescheinigung mit dem Sicherungsschein traf ebenfalls kurz darauf bei uns ein.
Kurz und Gut
Alles was mit der Buchung und dem Reiseverlauf zu tun hatte wurde pünktlich und korrekt abgewickelt. Wir hatten weder eine Flugplanänderung noch Probleme mit dem Hotel. Die Zimmer waren wie beschrieben und gebucht, das Hotel und das Schiff sehr gut, letzteres sogar Spitze. Vielleicht lag es auch nur an der Reisezeit?
Das mit dem Visum, dem Trinkgeld an Bord, den Ausflügen und dem All inklusive an Bord und dem Hotel was alles mit dem Reisepreis bezahlt wurde, ging ebenfalls ohne Problem in Ordnung.
Na ja fasst alles, gleich im Bus vom Flughafen zum Hotel Nachts um halb 3:00 wollte der Reiseleiter von CET uns in forschem Ton das Visum abkassieren. Der hatte allerdings die Rechnung ohne unsere Rentner gemacht. Die sind ihm, noch vor mir, ganz kräftig auf die Zehen gestanden. Damit war dann für den Rest der reise alles Paletti.
Überhaupt CET Reiseleitung. Die treten unter dem Logo und mit allen Materialien von ETI an und wickeln die Reiseleitung für fast alle Reisebüros, nicht nur für Holiday & Co, BigXtra, Berge u. Meer, sondern auch für ITS und andere namhafte Unternehmen ab. Wobei das alles routiniert, manchmal etwas überheblich (Kindergartenton) aber sehr zuverlässig abläuft. Man muss natürlich zugestehen, dass es vermutlich nichts gibt, was die Reiseleiter noch nicht erlebt haben und letztendlich haben sie auch die Verantwortung dafür.
Zum Hotel
dem Shiva Grand Beach brauche ich wohl nichts mehr schreiben. Es wurden hier schon so viele gute Beschreibungen und Bewertungen abgegeben, die ich alle voll bestätigen kann. Das All-inklusive an Bord und im Hotel ist echt Klasse. Man kommt sich vor wie im Schlaraffenland, überall und zu (fast) jeder Zeit alles erdenkliche für das leibliche Wohl und in unbegrenzter Menge erhält, ohne über Geld überhupt nachdenken zu müssen.
Zum Schiff
Hier im Forum wurde schon vermutet, sofern ich mich richtig erinnere, die MS Suntimes sei ein Geisterschiff, bzw. die MS Sun unter anderem Namen. Dem ist nicht so. Zum einen lag die MS Suntimes einträchtig mit der MS Preziosa, der MS Grand Palm und der MS Sun (alles Schiffe von Grand Cruises) in Luxor vor Anker. Zum anderen ging sie lt. Reiseleitung allerdings erst am 21.11.05 für die Grand Cruises Flotte auf Jungfernfahrt. Möglich, dass dabei frühere Bucher deswegen auf der MS Sun gelandet sind. Zuvor, das musste die Reiseleitung eingestehen, lag das Schiff 2 ½ Jahre in halbfertigem Zustand in Kairo. Von Grand Cruises fertiggestellt und auf modernsten Stand gebracht (RWA und Löschanlage aus deutscher Produktion) ist sie ein echtes 5 Sterne Schiff. Von der Ausstattung her liegt das Schiff ganz im Stil der englischen Jahrhundertwende um 1900. Zielpublikum ab 35 aufwärts.
Ich werde versuchen ein paar Bilder unter der Rubrik Nilschiffe ins Forum stellen. Wer will kann mir auch Mailen, die Adresse gibt’s hier: grek24@freenet.de
Einziges Manko: die Pläne für die Nilschiffe entstanden vermutlich noch zu Freundschaftszeiten mit der UDSSR, weshalb die Maschinengeräusche und Vibrationen bei Vollschub doch recht unangenehm durchdringen. (2 Nachtfahrten)
Nun noch ein paar Themen die ich vor der Reise leider nicht gefunden habe und von denen ich hoffe damit anderen zu helfen.
Geld in Ägypten
Vergesst was ihr euch an Gedanken über den Geldwechsel gemacht habt. Ägypten ist Euro-Land Zumindest in den Touristenzentren ist alles, sofern überhaupt, in EL und Euro ausgezeichnet bzw. es wird der Euro als bevorzugte Währung angenommen. Der Ruf „Alles 1 Euro“ wird euch noch verfolgen!
Wenn ihr Geld in EL wechselt, tut das in einer Bank. Ohne Ausflüge reichen 50€ gut für eine Woche, da das Preisniveau sehr gering ist. Vor allen Dingen schaut, dass ihr so viel und so kleine Scheine wie möglich bekommt. In der Bank ruhig nachfragen. Tauscht größere Scheine in den Rezeptionen der Hotels, Banken und in guten Geschäften beim Einkauf. Ihr braucht die 1 und 5 Pfund Noten für das Bakschisch und für kleine Geschäfte. Die haben sonnst Probleme mit dem Rückgeld. Natürlich könnt ihr beide Währungen bunt mischen. Gängiger Kurs 1€ = 7 EL
Nehmt deshalb eure Euro’s nur in kleinen Scheinen (5er und 10er) und mind. Je eine Rolle 1 und 2 € und 50Cent mit
Einkauf / Souvenirs
Ich bitte euch, bleibt cool auf’m Basar, haltet euch fern von Alabaster – Parfümfabriken und sog. Papyrusmuseen. Alles was ihr dort seht und Teuer einkauft, bekommt ihr in kaufhausgroßen Shops in Hurghada, bzw. auch in den anderen Orten oder längstens im Flughafen zu einem Bruchteil der dortigen Preisen (man bringt euch lange genug vor dem Flug hin, damit noch Zeit für den Einkauf bleibt. Auch ist die Ausfuhr von EL beschränkt, bzw. ein Rücktausch nicht möglich).
Ein Beispiel: Ein Parfümflakon in der vom Reiseleiter angesteuerten Parfümmanufaktur = 75 EL ein vergleichbares Teil (das sind glaub ich alles mundgeblasene Teile und damit eigentlich Unikate) im Souvenirshop = 15EL im Flughafen = 2 Euro
Über die Preiswürdigkeit der Artikel solltet ihr euch allerdings keine Illusionen machen. Richtig gut Einkaufen lässt es sich nur im Fachgeschäft zu richtigen Preisen.
Basarhändler / Bakschisch
Bitte seid euch im Klaren, das was ihr hier erlebt ist nicht Ägypten, sondern ein Auswuchs, der allerdings geeignet ist euch nachhaltig negativ zu beeinflussen.
Wenn ihr es mögt jeden zweiten Meter angesprochen und dann über längere Zeit verfolgt und trotz eindeutiger Ablehnung weiter bedrängt zu werden, dass man euch wenn ihr vor einem Geschäft stehen bleibt, wortwörtlich und durchaus Handgreiflich versucht in diesen Verschlag zu ziehen, ihr von Jedem über Herkunft, Qualität und Eigenschaften der angebotenen Ware dreist belogen zu werden und dass ein Jeder für selbstverständliche Handlungen, die nicht nur für uns eigentlich Ausdruck von Freundlichkeit sein sollte (ein Bootsführer hilft seinen älteren Fahrgästen beim Ein- und Aussteigen) die Hand aufhält mit der unmissverständlichen Aufforderung um Entlohnung, dann werdet ihr glückliche Stunden erleben.
Selbstverständlich gibt es auch positive Beispiele. So haben wir in einer kleinen Basarkneipe in Hurghada unser wohl günstigstes Bier/Cola getrunken (Stella ½ Liter zu 6 EL), welches nicht nur freundlich serviert wurde, sondern auch auf einen 50er Schein auf den Piaster genau abgerechnet wurde. Hier haben wir auch gerne noch im nachhinein ein gutes Trinkgeld gegeben.
Kutschen und Kutschfahrer
Alle die eine Nilkreuzfahrt unternehmen oder sonst wie nach Luxor, Assuan oder eine andere Stadt mit Tempel und damit entsprechend hohem Touristenaufkommen kommen, werden sie kennen. Die allgegenwärtigen schwarzen Kutschen mit den kleinen Pferden. Doch so pittoresk der Anblick, so traurig die Nahansicht. Leider habe ich noch fast kaum wo solch verwahrlostes Material (Geschirr und Wagen) sowie solch erbärmliche Tiere gesehen.
Natürlich wäre es vermessen in Ägypten so was wie Europäischen Tierschutz zu erwarten, dennoch sollte man meinen, dass ein Unternehmer alles daran setzt und sein Werkzeug, von dem er ja abhängt in Ordnung hält. An fehlenden Einnahmen kann es eigentlich nicht liegen, da die geforderten und vermutlich auch öfters bezahlten Entgelte im Vergleich zu den Kosten exorbitant hoch sind.
Laut Reiseführer liegt der durchschnittliche Verdienst eines guten Handwerkers / Angestellten
bei 35 – 50 Euro im Monat
Dagegen wird für eine Kutschfahrt von ca. 2Std. anfänglich 100 EL gefordert und nach Handeln dann meist 40 – 50 EL bezahlt. Was einem Preis von 6 – 7 Euro entspricht.
Wir haben uns noch bevor wir von diesem Verhältnis wussten eine Fahrt gemacht. Dazu hatten wir uns einen Kutscher ausgesucht, dessen Pferd sauber, unverletzt und einigermaßen gut genährt aussah. Ich muss schon sagen so eine Fahrt hat was, wenn auch das Stadtbild abseits der Corniche nicht unbedingt das Highlight war.
Es bleibt also euch überlassen was ihr daraus macht und ob ihr vielleicht durch eine Selektion der geringsten Übel ein klein wenig zum Besseren beiträgt.
Ausflüge
1 Woche nur Nichtstun, das wäre nichts für uns gewesen. Deshalb hatten wir uns gleich nach der Ankunft im Hotel nach möglichen Unternehmungen informiert. Sowohl im Hotel als auch im Umfeld bei den freien Anbietern. Dabei besteht ein ausgeprägtes Preisgefälle zwischen ETI Angebot und den unabhängigen Anbietern und je weiter man sich vom Hotel entfernt.
Kurz gesagt, es gibt zwar viele Agenten aber dennoch nur ein begrenztes Angebot.
Da gibt es zum einen verschiedene Schnorchelfahrten zu 3-4 Örtlichkeiten, einen Anbieter mit einem U-Boot und einer mit 2 Glasbodenbooten.
Verschiedene Wassersportarten und Vergnügungen wie Bananaboot etc. werden in der Hauptsaison bestimmt noch dazu kommen.
Alternativ dazu wird eine „Wüstensafari incl. Camelreiten“ mit dem Jeep oder als Selbstfahrer mit dem Quad angeboten.
Die Safari führt bei Allen zu jeweils dem selben „Nomadenstamm“ mit ausführlichem Bla-Bla, dafür aber nur 10Min. Camelreiten.
Ach beinahe hätte ich es vergessen. Die 1001 Nacht Show im gleichnamigen Hotelkomplex.
Die beiden letztgenannten kann man getrost als reine Abzocke, ja sogar als lebensgefährlichen Unsinn bezeichnen.
Die Show deswegen, weil ausgenommen der Reiterakrobaten und dem phänomenalen Tänzer mit seiner vom Sufi Tanz abgeleiteten Darbietung, die Gefahr besteht sich ab den z. T. schon peinlichen Darbietungen zu Tode zu langweilen.
Die Safari ganz konkret, weil a) viel versprochen, aber nichts gehalten wird. Dafür werden sie b) von den Fahrern der Jeep’s , mit zumindest in unserem Fall, verkehrstechnisch desolaten und aus Gier mit 12 Personen total überladenen Fahrzeugen in ganz konkrete Lebensgefahr gebracht.
Höhepunkt der Dummheiten die die Fahrer geboten haben, wohl um ihre Fahrkünste zu beweisen, waren mehrere Parallelfahrten auf wortwörtlich Tuchfühlung mit den anderen Fahrzeugen auf der Autobahn, bzw eine Schlingerfahrt über alle Fahrspuren bei Autobahngeschwindigkeit.
Dagegen war das mehrfache Umwenden zu den rückwärtigen Passagieren um diese mit einer Plastikschlange zu necken fast schon eine lässliche Sünde.
Prompt platzte genau dieser Reifen, den ihr auf dem Bild seht, dann auf der Rückfahrt. Die verlief Gott sei Dank wegen fehlender Mitspieler ganz gesittet, so dass wir nicht zu Schaden kamen.
Siehe auch die Beiträge zu dem Busunglück mit 14 Toten hier im Forum.
Minnibus
Die allgegenwärtigen und um Aufmerksamkeit hupenden Minnibusse haben wir nach diesen Erlebnissen geflissentlich gemieden und mit dem ETI / Hotelbus vorlieb genommen. War zwar teurer, dafür hatten wir einen nagelneuen Hyundai Van, den wir meist für uns allein hatten. So kamen wir sicher, bequem und ohne Umwege an unsere Ziele.
Kleine Aufmerksamkeiten
Während ihr, wie ich schon erwähnte den ganzen Tag Bakschisch für alles Mögliche geben könnt, gibt es auch Gelegenheiten wo eine kleines Geschenk besser geeignet wäre, z.B. Kinder oder auf der Bank o.ä . Kugelschreiber, Feuerzeug und Süßigkeiten haben allerdings schon etwas Beliebiges. Gut angekommen dagegen sind die kleinen Beutel Haribo Bären und Wrigley’s Gum. Richtig leuchtende Augen, selbst bei Erwachsenen erreichten wir allerdings mit unseren Matschbox Autos. Vielleicht hätten wir auch so kleine Buntstiftpäckchen (gibt es im Werbefachhandel) mit nehmen sollen. Allerdings gibt es meist schnell ein Problem, wenn sie einem Kind was geben, sind in Sekundenschnelle eine ganze Schar zugegen die auch was wollen.
Fazit
So eine Kreuzfahrt, bzw. ein Badeaufenthalt am Roten Meer selbst im Januar ist eine feine Sache. Aber leider nicht dazu geeignet Ägypten zu erleben, da man sich permanent in einer Ausnahmesituation oder einem der Touristenzentren befindet.
Was uns gefallen hat
Das herrliche Meer mit seinen Riffen und Fischen, die schöne Hotelanlage, das exklusive Schiff, immer umsorgt von freundlichen Menschen ohne dauernd ein Bakschisch in der Hand haben zu müssen, das Gefühl mit dem Schiff durch einen Traum zu gleiten, die eindrucksvollen Tempel und und und......
Was mir gefehlt hat
Mich wie vor Jahren in der Türkei, ohne Vorbehalt unter die Bevölkerung zu mischen, umringt von lachenden Kindern (wegen meinem kümmerlichen Schnauzer und den kurzen Hosen) durch die Gassen zu gehen und Handwerkern zuzusehen, unbehelligt durch einen Markt / Basar zu schlendern. Aber vielleicht ist das auch dort nicht mehr möglich?
Keine Möglichkeit zu eigener Mobilität (Motorroller / Quad Verleih).
Zum Schluss allen die bis hier durchgehalten haben Vielen Dank
P.S. all diese Informationen, Tipp’s und Einschätzungen sind meine persönliche Meinung , geprägt von dem gerade beendeten Urlaub
Habe den Bericht in die Rubrik "Hotel- und Reiseberichte" (Thema Allgemeine Reiseberichte) kopiert. - Uli 16.02.2006
Zuletzt geändert von little-dscherro am So 19 Feb, 2006 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Du sprichst mir aus der Seele
Hallo, super Bericht. Genaus so ist es. Aber ich lasse mich seit 13 Jahren nicht entmutigen und fliege brav regelmäßig in mein Traumland. Wie Du schon schreibst, man muß es gelassen sehen und einfach locker damit umgehen. Die Menschen dort haben es verdient, das man sie achtet und sich mit ihrer Mentalität auseinandersetzt. Und wenn man das macht, wird man auch "zurück geachtet"
Von diesem Virus gabe ich mich gerne anstecken lassen und habe auch noch ein paar andere Leute damit angesteckt.
Viele Grüße
Stern vom Nil
Von diesem Virus gabe ich mich gerne anstecken lassen und habe auch noch ein paar andere Leute damit angesteckt.
Viele Grüße
Stern vom Nil
- Tursiops
- Weltenbummler
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- Registriert: Do 03 Nov, 2005 21:22
- Wohnort: am Meer
- Kontaktdaten:
Schöner und ehrlicher Bericht!
@ Stern vom Nil
Die Sache hat absolut ihre Grenzen, wenn für einmal Hand geben, Koffer 50 cm hochheben in den Bus, einmal im Airport auf Klo gehen usw. gleich fordern Euros verlangt werden! Das ist nur Abzocke, keine "Mentalität", und das gibts auch nur in den Touri-Hochburgen.
Gleiches gilt für die unzähligen Shops. Alle bieten den gleichen Krams an - wer mich nicht gucken lässt, sondern reinzerren will, hat schon verloren. Aber die Jungs sind zu dämlich zu kapieren, was Europäer unter Shopping verstehen.
Jo
@ Stern vom Nil
Die Sache hat absolut ihre Grenzen, wenn für einmal Hand geben, Koffer 50 cm hochheben in den Bus, einmal im Airport auf Klo gehen usw. gleich fordern Euros verlangt werden! Das ist nur Abzocke, keine "Mentalität", und das gibts auch nur in den Touri-Hochburgen.
Gleiches gilt für die unzähligen Shops. Alle bieten den gleichen Krams an - wer mich nicht gucken lässt, sondern reinzerren will, hat schon verloren. Aber die Jungs sind zu dämlich zu kapieren, was Europäer unter Shopping verstehen.
Jo
Salam little- dscherro
super Reisebericht hast voll den Kern getroffen.Tja das mit den Basaren ist für uns Europäer wohl gewöhnungsbedürftig.Unser erster Basarbesuch war damals in Luxor der war im nachhinein gesehen schon soweit OK aber Hurghada war für uns der reinste Alptraum beim erstenmal.Da wir damals dachten wir hätten wohl "einen schlechten Tag"erwischt, wiederholten wir unseren Besuch beim nächsten Urlaub seitdem hat uns der Basar von Hurghada nicht mehr gesehen.Eigentlich schade da wir sehr gern am Abend bummeln gehen.Über das Siva brauchen wir garnicht zu reden für mich ist es der Favorit unserer Urlaubshotels in Ägypten.Aber das ist meine pers.Meinung.Also nochmals vielen Dank für den schönen Bericht.
ma salama Hugo939
super Reisebericht hast voll den Kern getroffen.Tja das mit den Basaren ist für uns Europäer wohl gewöhnungsbedürftig.Unser erster Basarbesuch war damals in Luxor der war im nachhinein gesehen schon soweit OK aber Hurghada war für uns der reinste Alptraum beim erstenmal.Da wir damals dachten wir hätten wohl "einen schlechten Tag"erwischt, wiederholten wir unseren Besuch beim nächsten Urlaub seitdem hat uns der Basar von Hurghada nicht mehr gesehen.Eigentlich schade da wir sehr gern am Abend bummeln gehen.Über das Siva brauchen wir garnicht zu reden für mich ist es der Favorit unserer Urlaubshotels in Ägypten.Aber das ist meine pers.Meinung.Also nochmals vielen Dank für den schönen Bericht.
ma salama Hugo939
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- Reisewilliger
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- Wohnort: Freiburg
Vielen Dank erstmal für all die lobenden Worte!
Beim Thema Basar habe ich anscheinend einige Leidensgenossen gefunden.
Aber ich frage mich mit nun ein paar Tagen Abstand, gerade in Bezug zum unten folgenden Thema, sind wir nicht selber Schuld?
Wer kauft denn dennoch und ohne sich Gedanken zu machen? Und warum laufen wir denn wie ein Nikolaus herum und verteilen Bakschisch und Geschenke?
Ich denke am Anfang war es einfach das schlechte Gewissen der erlebten Armut gegenüber und "Es sind ja nur ein paar Pfennige". Heute ist es ein eingefahrenes Verhalten und Erwartung derer die am Frendenverkehr teilhaben können.
Dazu die Frage: Wie verhalten sich denn Franzosen, Russen und Italiener um die häufigsten Reisenationen zu nennen.
Habt ihr dazu eigene Beobachtungen machen können? Zu unserer Zeit sprach ganz Hurghada, Luxor usw. Deutsch. Auch unsere Reisegruppe war 100% Deutsch.
Oder ist es ganz einfachso,dass ein Händler dort, ganz entgegen unserer Tradition davon ausgeht: "Wenn sich der Andere bescheißen lasst, ist er selber Schuld" und dies gnadenlos anwendet?
Ich habe Heute eine Kopie einer DVD erhalten, die ein "Kameramann" während der schon angesprochenen Wüstenralley gemacht hat. Die wurde im Nomadencamp für ca.25€ verkauft und ins Hotel geliefert. Einer aus unserer Gruppe hat gekauft und 5 weitere sozusagen mitbezahlt , um dann in Deutschland eine Kopie davon zu bekommen.Wie inzwischen schon erwartet ist das Stück unter aller Sau.
Doch nun genug von diesem Thema.
Ich wundere mich etwas, dass sich noch Niemand zu den anderen Themen geäußert hat. Darum stelle ich den folgenden Beitrag hier ein.
Ein besonderes Problem mit dem wir nicht klar kamen.
Es geht hier um die „Bettelkinder“
Während solche Situationen wie ich sie in Luxor am Schiffsanleger erlebte überschaubar und handelbar bleiben; ich wurde von 2-3 Kinder im Alter von ca. 6-8 Jahren „begleitet“ und habe mich ihnen, da diese freundlich und mit der Geste „Essen“ um Geld baten, zugewandt um ihnen meine leeren Taschen zu zeigen, wobei ich allerdings lachend den Inhalt in der Hand verbergen musste. Ein Ägypter der die Szene beobachtete, machte mir gegenüber eindeutig verneinende Zeichen mit dem Zeigefinger. Damit war klar, dass ist organisiertes Betteln. Die Kinder die das ebenfalls bemerkten brachen ihre Bemühungen darauf ab.
Dagegen gab es Situationen wo wir einfach überfordert waren.
Z.B. wir gingen über den Basar von Assuan und wurden dabei mehrmals von Kindern, allein oder zu zweit, bzw. in Begleitung von ihrer Mutter(?) um Geld für Essen angegangen. Den ersten haben wir etwas gegeben, mit dem Erfolg dass 50m weiter die nächsten noch abgerisseneren Gestalten auf uns warteten. Oder anderes Beispiel: wir befanden uns im Wüstencamp der Nomaden und wollten den zwei Kinder einer Familie eine Freude machen und gaben ihnen ein kleines Spielzeug. Davon abgesehen, dass sofort der Ältere dem kleineren das Teil zu entwenden versuchte, hatten wir auf der Stelle mind. die Hälfte aller Kinder der Siedlung um uns versammelt. Da wir weder allen was geben wollten noch konnten, wurden die Forderungen bestimmter - bis zum griff in die Hosentaschen.
Folge:
Die Stimmung kippt, man reagiert gereizt, zuletzt mit heftigen Worten. Es bleibt ihnen nur noch die Flucht und die gute Laune hat einen deutlichen Dämpfer.
Gewitzt von solchen Erfahrungen ignorierten wir in Folge alle Anderen. Auch den kleinen Schuhputzer, der uns auf bestimmt 100 Meter mit flehendem Blick seine Dienste anbot, ja sich fast vor uns in den Dreck warf.
Ergebnis: Wir hatten wieder ein schlechtes Gewissen, denn eigentlich hätten wir ja gerne was gegeben, wenn es auch nur 1LE und etwas Freundlichkeit gewesen wäre.
Bitte gebt mir Bescheid wie Ihr solche Situationen erlebt und gemeistert habt.
Vielen Dank für eure Aufmersamkeit und die vielen Antworten die bestimmt kommen werden
P.S. Wieso kann ich nicht, bzw. wie kann ich hier ein Bild direkt einstellen,anstatt nur einen Link?
Beim Thema Basar habe ich anscheinend einige Leidensgenossen gefunden.
Aber ich frage mich mit nun ein paar Tagen Abstand, gerade in Bezug zum unten folgenden Thema, sind wir nicht selber Schuld?
Wer kauft denn dennoch und ohne sich Gedanken zu machen? Und warum laufen wir denn wie ein Nikolaus herum und verteilen Bakschisch und Geschenke?
Ich denke am Anfang war es einfach das schlechte Gewissen der erlebten Armut gegenüber und "Es sind ja nur ein paar Pfennige". Heute ist es ein eingefahrenes Verhalten und Erwartung derer die am Frendenverkehr teilhaben können.
Dazu die Frage: Wie verhalten sich denn Franzosen, Russen und Italiener um die häufigsten Reisenationen zu nennen.
Habt ihr dazu eigene Beobachtungen machen können? Zu unserer Zeit sprach ganz Hurghada, Luxor usw. Deutsch. Auch unsere Reisegruppe war 100% Deutsch.
Oder ist es ganz einfachso,dass ein Händler dort, ganz entgegen unserer Tradition davon ausgeht: "Wenn sich der Andere bescheißen lasst, ist er selber Schuld" und dies gnadenlos anwendet?
Ich habe Heute eine Kopie einer DVD erhalten, die ein "Kameramann" während der schon angesprochenen Wüstenralley gemacht hat. Die wurde im Nomadencamp für ca.25€ verkauft und ins Hotel geliefert. Einer aus unserer Gruppe hat gekauft und 5 weitere sozusagen mitbezahlt , um dann in Deutschland eine Kopie davon zu bekommen.Wie inzwischen schon erwartet ist das Stück unter aller Sau.
Doch nun genug von diesem Thema.
Ich wundere mich etwas, dass sich noch Niemand zu den anderen Themen geäußert hat. Darum stelle ich den folgenden Beitrag hier ein.
Ein besonderes Problem mit dem wir nicht klar kamen.
Es geht hier um die „Bettelkinder“
Während solche Situationen wie ich sie in Luxor am Schiffsanleger erlebte überschaubar und handelbar bleiben; ich wurde von 2-3 Kinder im Alter von ca. 6-8 Jahren „begleitet“ und habe mich ihnen, da diese freundlich und mit der Geste „Essen“ um Geld baten, zugewandt um ihnen meine leeren Taschen zu zeigen, wobei ich allerdings lachend den Inhalt in der Hand verbergen musste. Ein Ägypter der die Szene beobachtete, machte mir gegenüber eindeutig verneinende Zeichen mit dem Zeigefinger. Damit war klar, dass ist organisiertes Betteln. Die Kinder die das ebenfalls bemerkten brachen ihre Bemühungen darauf ab.
Dagegen gab es Situationen wo wir einfach überfordert waren.
Z.B. wir gingen über den Basar von Assuan und wurden dabei mehrmals von Kindern, allein oder zu zweit, bzw. in Begleitung von ihrer Mutter(?) um Geld für Essen angegangen. Den ersten haben wir etwas gegeben, mit dem Erfolg dass 50m weiter die nächsten noch abgerisseneren Gestalten auf uns warteten. Oder anderes Beispiel: wir befanden uns im Wüstencamp der Nomaden und wollten den zwei Kinder einer Familie eine Freude machen und gaben ihnen ein kleines Spielzeug. Davon abgesehen, dass sofort der Ältere dem kleineren das Teil zu entwenden versuchte, hatten wir auf der Stelle mind. die Hälfte aller Kinder der Siedlung um uns versammelt. Da wir weder allen was geben wollten noch konnten, wurden die Forderungen bestimmter - bis zum griff in die Hosentaschen.
Folge:
Die Stimmung kippt, man reagiert gereizt, zuletzt mit heftigen Worten. Es bleibt ihnen nur noch die Flucht und die gute Laune hat einen deutlichen Dämpfer.
Gewitzt von solchen Erfahrungen ignorierten wir in Folge alle Anderen. Auch den kleinen Schuhputzer, der uns auf bestimmt 100 Meter mit flehendem Blick seine Dienste anbot, ja sich fast vor uns in den Dreck warf.
Ergebnis: Wir hatten wieder ein schlechtes Gewissen, denn eigentlich hätten wir ja gerne was gegeben, wenn es auch nur 1LE und etwas Freundlichkeit gewesen wäre.
Bitte gebt mir Bescheid wie Ihr solche Situationen erlebt und gemeistert habt.
Vielen Dank für eure Aufmersamkeit und die vielen Antworten die bestimmt kommen werden
P.S. Wieso kann ich nicht, bzw. wie kann ich hier ein Bild direkt einstellen,anstatt nur einen Link?
little-dscherro hat geschrieben:P.S. Wieso kann ich nicht, bzw. wie kann ich hier ein Bild direkt einstellen,anstatt nur einen Link?
Den Link einfach mit einem sogennnten IMG-Tag "umkreisen".
Beispiel:
Code: Alles auswählen
[img]http://www.aegyptenfans.de/Aegypten/Images/ausstellungen.jpg[/img]
Das Ergebnis sieht dann so aus:
Aber immer dran denken: nur eigene Bilder direkt einstellen
Gruß
Uli
-
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- Beiträge: 45
- Registriert: Mi 25 Mai, 2005 14:39
- Wohnort: 34292 Ahnatal
So ist es
Hallo Tursiops
Mit " so ist es "meine ich ja auch die negativen Dinge. Ich bleibe gelassen dabei und gehe meines Weges. Nicht reagieren ist die beste Lösung. Am Anfang hatte ich auch immer ein wahnsinniges schlechtes Gewissen, wenn ich die " Bettelkinder" verscheucht habe. Aber mit ein paar Arabisch Kenntnissen funktioniert das. Den Touri -Nepp hasse ich genauso. Ich denke, die Normalo Touristen sind aber auch oft selbst schuld daran. Wenn ich in so ein Land reise, setzte ich mich ein wenig mit den Gegebenheiten auseinander. Die, die das tun, werden sicher wieder nach Ägypten reisen. Die, die sich nicht dafür interisieren (Mentalität und so), werden sagen " einmal und nicht wieder" , weil sie von den Gegebenheiten geschockt sind und verärgert sind.
Ich denke, das ich das Mißverständnis ausgeräumt habe.
Viele Grüße
Stern vom Nil
Mit " so ist es "meine ich ja auch die negativen Dinge. Ich bleibe gelassen dabei und gehe meines Weges. Nicht reagieren ist die beste Lösung. Am Anfang hatte ich auch immer ein wahnsinniges schlechtes Gewissen, wenn ich die " Bettelkinder" verscheucht habe. Aber mit ein paar Arabisch Kenntnissen funktioniert das. Den Touri -Nepp hasse ich genauso. Ich denke, die Normalo Touristen sind aber auch oft selbst schuld daran. Wenn ich in so ein Land reise, setzte ich mich ein wenig mit den Gegebenheiten auseinander. Die, die das tun, werden sicher wieder nach Ägypten reisen. Die, die sich nicht dafür interisieren (Mentalität und so), werden sagen " einmal und nicht wieder" , weil sie von den Gegebenheiten geschockt sind und verärgert sind.
Ich denke, das ich das Mißverständnis ausgeräumt habe.
Viele Grüße
Stern vom Nil
- bint_hathor
- Weltenbummler
- Beiträge: 1782
- Registriert: Mo 01 Mär, 2004 15:31
- Wohnort: bei Trier
Hallo, little-dscherro,
zum Touri-Nepp und den Bettelkindern kann ich folgendes sagen:
so eine CD von einer Quad-Tour und Besuch im Beduinendorf haben wir uns auch aufschwatzen lassen - allerdings nicht für 25 €! Dummerweise sieht man die absolut miserable Qualität erst zu Hause! Gut - das macht man dann kein zweites Mal mehr.
Dass man im Basar immer mit der richtigen Sprache angesprochen wird, hat uns auch schon in Marokko verblüfft. Irgendwie sieht man's uns wohl an der Nasenspitze an... ich denke, die Leute haben genügend Zeit, die Touristen zu studieren und wissen, wie man Deutsche von Engländern, Franzosen, etc. unterscheidet.
Aber ehrlich gesagt frage ich mich manchmal, warum wir uns so aufregen, wenn wir beim Handeln "übers Ohr gehauen werden". Jeder bezahlt doch nur den Preis, mit dem er einverstanden ist - sonst würde man es doch bleiben lassen. Und wenn man den mit den Preisen in Deutschland vergleicht, kommt man immer noch gut weg! Außerdem: wenn ich mir angucke, was manche Leute bei ebay für Preise bieten, dann kann ich die Aufregung schon gar nicht mehr kapieren. Wer in orientalische Länder fährt, sollte doch eigentlich wissen, dass da Handeln angesagt ist, und es gibt genügend Tipps, wie man sich dabei verhalten soll. Mit ein bisschen Übung kann man sowohl das Handeln als auch das Weitergehen lernen...
Für die Kinder hatten wir auch immer was zum Verteilen dabei, aber man kann es wirklich nur gefahrlos loswerden, wenn man EINZELNE Kinder antrifft. In Marokko waren wir mal mit dem Mietwagen unterwegs in einer scheinbar verlassenen Gegend, als wir zwei, drei Kinder am Straßenrand entdeckten. Wir hielten und ich streckte die Hand mit ein paar Bonbons raus. Wie aus dem Nichts war auf einmal ca. ein Dutzend Kinder da, die die Hände ins Auto streckten und es fast auseinander genommen hätten. Irgendwie schaffte ich es, das Fenster hochzukurbeln, ohne irgendwelche Finger einzuklemmen - puh!
Und in Ägypten wollte ich mal ein paar Kulis verteilen - habe aber dummerweise nicht drauf geachtet, dass ich gerade vor einer Schule stand - wieder war ich von einer ganzen Horde umringt, und je mehr es sind, umso wilder kloppen die sich um die Kleinigkeiten. Unser Reiseleiter hat das mitgekriegt und ist mit Gebrüll zwischen die gefahren und ich hatte erst mal die Nase voll vom Spendieren.
Es kann aber auch passieren, dass man ein einzelnes Kind nicht mehr loswird; denkt man, man hätte es mit einem Geschenk abgespeist, wird man daran erinnert, dass auch noch Geschwister vorhanden sind... die haben schon ein paar Tricks drauf. Irgendwann lernt man sie zu ignorieren - auch wenn man sich ziemlich mies dabei vorkommt. Aber von so einem wilden Haufen auseinandergenommen zu werden, ist auch kein Spaß!
Aber es gibt ja auch ungefährlichere Möglichkeiten, Spenden unters Volk zu bringen, und Klamotten und Spielsachen sind vielleicht auch nützlicher als Süßigkeiten.
Viele Grüße,
bint_hathor
zum Touri-Nepp und den Bettelkindern kann ich folgendes sagen:
so eine CD von einer Quad-Tour und Besuch im Beduinendorf haben wir uns auch aufschwatzen lassen - allerdings nicht für 25 €! Dummerweise sieht man die absolut miserable Qualität erst zu Hause! Gut - das macht man dann kein zweites Mal mehr.
Dass man im Basar immer mit der richtigen Sprache angesprochen wird, hat uns auch schon in Marokko verblüfft. Irgendwie sieht man's uns wohl an der Nasenspitze an... ich denke, die Leute haben genügend Zeit, die Touristen zu studieren und wissen, wie man Deutsche von Engländern, Franzosen, etc. unterscheidet.
Aber ehrlich gesagt frage ich mich manchmal, warum wir uns so aufregen, wenn wir beim Handeln "übers Ohr gehauen werden". Jeder bezahlt doch nur den Preis, mit dem er einverstanden ist - sonst würde man es doch bleiben lassen. Und wenn man den mit den Preisen in Deutschland vergleicht, kommt man immer noch gut weg! Außerdem: wenn ich mir angucke, was manche Leute bei ebay für Preise bieten, dann kann ich die Aufregung schon gar nicht mehr kapieren. Wer in orientalische Länder fährt, sollte doch eigentlich wissen, dass da Handeln angesagt ist, und es gibt genügend Tipps, wie man sich dabei verhalten soll. Mit ein bisschen Übung kann man sowohl das Handeln als auch das Weitergehen lernen...
Für die Kinder hatten wir auch immer was zum Verteilen dabei, aber man kann es wirklich nur gefahrlos loswerden, wenn man EINZELNE Kinder antrifft. In Marokko waren wir mal mit dem Mietwagen unterwegs in einer scheinbar verlassenen Gegend, als wir zwei, drei Kinder am Straßenrand entdeckten. Wir hielten und ich streckte die Hand mit ein paar Bonbons raus. Wie aus dem Nichts war auf einmal ca. ein Dutzend Kinder da, die die Hände ins Auto streckten und es fast auseinander genommen hätten. Irgendwie schaffte ich es, das Fenster hochzukurbeln, ohne irgendwelche Finger einzuklemmen - puh!
Und in Ägypten wollte ich mal ein paar Kulis verteilen - habe aber dummerweise nicht drauf geachtet, dass ich gerade vor einer Schule stand - wieder war ich von einer ganzen Horde umringt, und je mehr es sind, umso wilder kloppen die sich um die Kleinigkeiten. Unser Reiseleiter hat das mitgekriegt und ist mit Gebrüll zwischen die gefahren und ich hatte erst mal die Nase voll vom Spendieren.
Es kann aber auch passieren, dass man ein einzelnes Kind nicht mehr loswird; denkt man, man hätte es mit einem Geschenk abgespeist, wird man daran erinnert, dass auch noch Geschwister vorhanden sind... die haben schon ein paar Tricks drauf. Irgendwann lernt man sie zu ignorieren - auch wenn man sich ziemlich mies dabei vorkommt. Aber von so einem wilden Haufen auseinandergenommen zu werden, ist auch kein Spaß!
Aber es gibt ja auch ungefährlichere Möglichkeiten, Spenden unters Volk zu bringen, und Klamotten und Spielsachen sind vielleicht auch nützlicher als Süßigkeiten.
Viele Grüße,
bint_hathor
Bettelkinder
Salam little-dscherro,
möchte mich zu diesem Thema auch nochmal einbringen.Also wenn man die armen"Hascherl" da so sieht,tun die einem wirklich schon leid und das soll ja auch so sein.Denn hinter der ganzen Fassade steckt Methode.Als wir mit dem Boot von der Insel Philahäe (hoffe habe es richtig geschrieben)wieder richtung Land fuhren, kam auf einmal ein"Geschwader" von Kindern in ganz kleinen Booten auf uns zu und fingen an "Ein Vogel wollte Hochzeit machen"zu singen.Viele waren darüber entzückt war ja auch auf der einen Seite recht süß von aber wir fragten uns dann doch zum einen woher kennen die deutsche Volkslieder und zum anderen woher wußten die so schnell das unser Boot ausschließlich mit Deutschen Touris besetzt war.Am Abend kamen wir mit unserem Reiseleiter in einer gemütlichen Runde zusammen und sprachen Ihn darauf an.Er sagte uns das die Kinder in der Schule darauf geschult werden und er legte uns ans Herz nichts zu geben auch wenn es uns sehr schwer fällt.Denn diese Gruppen sind organisiert und verdienen an einem Tag mehr als ein kleiner Angestellter im Hotel.Im nachhinein haben wir mal versucht in etwa nachzurechnen was da zusammen kommt und wir waren da sehr erstaunt wenn man davon ausgeht das die meisten fünfzig Cent oder auch einen Euro den Kindern geben.Und bei sovielen Besuchern jeden Tag kommt da schon ganz schön was zusammen.Wir halten es seitdem so,das wir im Hotel einem kleinen Angestellten mit dem man sich während der Aufenthalts gut versteht etwas schenken(außer dem üblichen Bakschisch).Nehmen auch gerne Kleidung und Schuhe für Kinder mit(die unseren Enkelinnen nicht mehr passen)weil oftmals die untersten Angestellten oft junge Familien mit kleinen Kindern haben.Die freuen sich dann auch ehrlich von ganzem Herzen.Natürlich müssen wir unser Geschenk dann bei einem Manager anmelden aber das ist uns dann auch die Sache wert.Möchte aber nochmal festhalten,das wir auch Kindern was geben wenn man erkennen kann das sie alleine sind.so,das sind unsere Erfahrungen zum Thema Bettelkinder.Schönen Sonntag noch und ma salama Hugo
möchte mich zu diesem Thema auch nochmal einbringen.Also wenn man die armen"Hascherl" da so sieht,tun die einem wirklich schon leid und das soll ja auch so sein.Denn hinter der ganzen Fassade steckt Methode.Als wir mit dem Boot von der Insel Philahäe (hoffe habe es richtig geschrieben)wieder richtung Land fuhren, kam auf einmal ein"Geschwader" von Kindern in ganz kleinen Booten auf uns zu und fingen an "Ein Vogel wollte Hochzeit machen"zu singen.Viele waren darüber entzückt war ja auch auf der einen Seite recht süß von aber wir fragten uns dann doch zum einen woher kennen die deutsche Volkslieder und zum anderen woher wußten die so schnell das unser Boot ausschließlich mit Deutschen Touris besetzt war.Am Abend kamen wir mit unserem Reiseleiter in einer gemütlichen Runde zusammen und sprachen Ihn darauf an.Er sagte uns das die Kinder in der Schule darauf geschult werden und er legte uns ans Herz nichts zu geben auch wenn es uns sehr schwer fällt.Denn diese Gruppen sind organisiert und verdienen an einem Tag mehr als ein kleiner Angestellter im Hotel.Im nachhinein haben wir mal versucht in etwa nachzurechnen was da zusammen kommt und wir waren da sehr erstaunt wenn man davon ausgeht das die meisten fünfzig Cent oder auch einen Euro den Kindern geben.Und bei sovielen Besuchern jeden Tag kommt da schon ganz schön was zusammen.Wir halten es seitdem so,das wir im Hotel einem kleinen Angestellten mit dem man sich während der Aufenthalts gut versteht etwas schenken(außer dem üblichen Bakschisch).Nehmen auch gerne Kleidung und Schuhe für Kinder mit(die unseren Enkelinnen nicht mehr passen)weil oftmals die untersten Angestellten oft junge Familien mit kleinen Kindern haben.Die freuen sich dann auch ehrlich von ganzem Herzen.Natürlich müssen wir unser Geschenk dann bei einem Manager anmelden aber das ist uns dann auch die Sache wert.Möchte aber nochmal festhalten,das wir auch Kindern was geben wenn man erkennen kann das sie alleine sind.so,das sind unsere Erfahrungen zum Thema Bettelkinder.Schönen Sonntag noch und ma salama Hugo
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- Reisewilliger
- Beiträge: 5
- Registriert: Mi 15 Feb, 2006 20:06
- Wohnort: Freiburg
Hallo Stern vom Nil,
du schreibst: „Am Anfang hatte ich auch immer ein wahnsinniges schlechtes Gewissen, wenn ich die " Bettelkinder" verscheucht habe. Aber mit ein paar Arabisch Kenntnissen funktioniert das“
Gut dass ich (ich darf auch für meine Frau sprechen ) nicht der einzige bin dem gleiches widerfahren ist. Aber wenn man das zum ersten Mal erlebt, ist es halt schon schwierig, das mit dem „Nicht Reagieren“.
Und weiter: Die, die sich nicht dafür interessieren (Mentalität und so), werden sagen " einmal und nicht wieder" , weil sie von den Gegebenheiten geschockt sind und verärgert sind.
Leider sind es aber die Normalo-Touristen die ein Bild des Landes weitertragen und entsprechend reagieren
Ich möchte hier nochmals auf meinen 1. Beitrag (erster Satz unter Basarhändler/Bakschisch und unter Fazit) hinweisen. Ich bin mir im klaren, dass ich nur eine Facette des Landes erlebt habe.
Ob ich nochmals nach Ägypten komme weiß ich nicht, da die Welt groß und mein Geldbeutel klein ist. Außerdem ist da noch die politische Entwicklung zu beachten, die mir mehr und mehr Sorgen macht.
Viele Grüße
Little-dscherro
du schreibst: „Am Anfang hatte ich auch immer ein wahnsinniges schlechtes Gewissen, wenn ich die " Bettelkinder" verscheucht habe. Aber mit ein paar Arabisch Kenntnissen funktioniert das“
Gut dass ich (ich darf auch für meine Frau sprechen ) nicht der einzige bin dem gleiches widerfahren ist. Aber wenn man das zum ersten Mal erlebt, ist es halt schon schwierig, das mit dem „Nicht Reagieren“.
Und weiter: Die, die sich nicht dafür interessieren (Mentalität und so), werden sagen " einmal und nicht wieder" , weil sie von den Gegebenheiten geschockt sind und verärgert sind.
Leider sind es aber die Normalo-Touristen die ein Bild des Landes weitertragen und entsprechend reagieren
Ich möchte hier nochmals auf meinen 1. Beitrag (erster Satz unter Basarhändler/Bakschisch und unter Fazit) hinweisen. Ich bin mir im klaren, dass ich nur eine Facette des Landes erlebt habe.
Ob ich nochmals nach Ägypten komme weiß ich nicht, da die Welt groß und mein Geldbeutel klein ist. Außerdem ist da noch die politische Entwicklung zu beachten, die mir mehr und mehr Sorgen macht.
Viele Grüße
Little-dscherro
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- Reisewilliger
- Beiträge: 5
- Registriert: Mi 15 Feb, 2006 20:06
- Wohnort: Freiburg
Hallo bint_ Hathor,
die 25€ wurden Gott sei Dank durch 5 geteilt, was es erträglich macht.
Dass man fast immer in der richtigen Sprache angesprochen wird, liegt meiner Meinung nach daran, dass man die verschiedenen Nationalitäten tatsächlich an ihrem Erscheinungsbild erkennen kann und dass sie zu verschiedenen Jahreszeiten massiv auftreten.
Aufgeregt über die Preise haben wir uns eigentlich nicht, da wir sie wie du schreibst ja zuvor als richtig akzeptiert hatten. Im Gegenteil, wir haben uns gegenseitig damit geneckt. (ich meine Frau mit dem Flakon, sie mich mit dem Skarabäus) Hinterher ist man immer schlauer.
Aber wenn nur noch „Weitergehen“ angesagt ist, nervt das schon.
Dass es euch, auch in Bezug auf die Kinder, ebenso ergangen ist und ihr auch keine bessere Lösung hattet, das versöhnt mich.
Da Stern vom Nil ebenfalls, inzwischen schon auf arabisch die „Bettelkinder verscheucht“, scheint diese Reaktion einkalkuliert und erwartet zu sein.
Dennoch noch mal die Frage: Warum stecken wir uns die Taschen voll, um dann nach Gutsherrenart „Spenden und Geschenke“ zu verteilen?
Ich in meinem Fall kann sagen, dass ich ohne von den Berichten hier im Forum animiert, keine Haribo’s, Kugelschreiber usw. dabei gehabt hätte und dem entsprechend gar nicht in Versuchung gekommen wäre.
Und was für andere Möglichkeiten meinst du?
Man ist doch entweder mit der Gruppe auf Ausflug, auf’m Schiff oder sonst wo im Touristengettho. Außerdem ist da noch die Sprachbarriere und die Unterschiede in der Kultur
Viele Grüße
little-dscherro
die 25€ wurden Gott sei Dank durch 5 geteilt, was es erträglich macht.
Dass man fast immer in der richtigen Sprache angesprochen wird, liegt meiner Meinung nach daran, dass man die verschiedenen Nationalitäten tatsächlich an ihrem Erscheinungsbild erkennen kann und dass sie zu verschiedenen Jahreszeiten massiv auftreten.
Aufgeregt über die Preise haben wir uns eigentlich nicht, da wir sie wie du schreibst ja zuvor als richtig akzeptiert hatten. Im Gegenteil, wir haben uns gegenseitig damit geneckt. (ich meine Frau mit dem Flakon, sie mich mit dem Skarabäus) Hinterher ist man immer schlauer.
Aber wenn nur noch „Weitergehen“ angesagt ist, nervt das schon.
Dass es euch, auch in Bezug auf die Kinder, ebenso ergangen ist und ihr auch keine bessere Lösung hattet, das versöhnt mich.
Da Stern vom Nil ebenfalls, inzwischen schon auf arabisch die „Bettelkinder verscheucht“, scheint diese Reaktion einkalkuliert und erwartet zu sein.
Dennoch noch mal die Frage: Warum stecken wir uns die Taschen voll, um dann nach Gutsherrenart „Spenden und Geschenke“ zu verteilen?
Ich in meinem Fall kann sagen, dass ich ohne von den Berichten hier im Forum animiert, keine Haribo’s, Kugelschreiber usw. dabei gehabt hätte und dem entsprechend gar nicht in Versuchung gekommen wäre.
Und was für andere Möglichkeiten meinst du?
Man ist doch entweder mit der Gruppe auf Ausflug, auf’m Schiff oder sonst wo im Touristengettho. Außerdem ist da noch die Sprachbarriere und die Unterschiede in der Kultur
Viele Grüße
little-dscherro
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- Reisewilliger
- Beiträge: 5
- Registriert: Mi 15 Feb, 2006 20:06
- Wohnort: Freiburg
.........Warum stecken wir uns die Taschen voll, um dann nac
Ich habe deshalb "nach Gutsherrenart" geschrieben, da das Geben immer in Unkenntnis der Hintergründe, Bedürftigkeit usw. willkürlich und selektiv erfolgt.
Es tut mir leid wenn ich mich damit missverständlich ausgedrückt habe.
Es tut mir leid wenn ich mich damit missverständlich ausgedrückt habe.
- bint_hathor
- Weltenbummler
- Beiträge: 1782
- Registriert: Mo 01 Mär, 2004 15:31
- Wohnort: bei Trier
Hallo, little-dscherro,
eine Bekannte hat uns vor unserer ersten Orient-Reise ein paar Tipps gegeben, deshalb waren wir mit Bonbons und Schreibutensilien ausgerüstet - von alleine wären wir da wahrscheinlich auch nicht drauf gekommen. Geld würde ich den Kindern niemals in die Hand drücken, denn wenn sie auf diese Weise zu mehr "Gehalt" kommen als ihre Eltern, werden sie sicher nie die Schulbank drücken und einen "anständigen" Beruf lernen!
Mit den "anderen Möglichkeiten" habe ich zum Beispiel wohltätige Organisationen gemeint; hier in Trier gibt es "Die Kleine Pyramide"
http://www.die-kleine-pyramide.de/, bei der man nicht nur für ein Patenkind sorgen, sondern auch Kleiderspenden abgeben kann. Es ist nur eine Organisation von vielen - Nachbarn von uns nehmen z.B. auch immer Kleidung mit, die sie selbst unterwegs verteilen. Ein paar Sachen lasse ich auch immer da.
Viele Grüße,
bint_hathor
eine Bekannte hat uns vor unserer ersten Orient-Reise ein paar Tipps gegeben, deshalb waren wir mit Bonbons und Schreibutensilien ausgerüstet - von alleine wären wir da wahrscheinlich auch nicht drauf gekommen. Geld würde ich den Kindern niemals in die Hand drücken, denn wenn sie auf diese Weise zu mehr "Gehalt" kommen als ihre Eltern, werden sie sicher nie die Schulbank drücken und einen "anständigen" Beruf lernen!
Mit den "anderen Möglichkeiten" habe ich zum Beispiel wohltätige Organisationen gemeint; hier in Trier gibt es "Die Kleine Pyramide"
http://www.die-kleine-pyramide.de/, bei der man nicht nur für ein Patenkind sorgen, sondern auch Kleiderspenden abgeben kann. Es ist nur eine Organisation von vielen - Nachbarn von uns nehmen z.B. auch immer Kleidung mit, die sie selbst unterwegs verteilen. Ein paar Sachen lasse ich auch immer da.
Viele Grüße,
bint_hathor