Eheformen in Ägypten

Für denn Fall daß Euch was auf dem Herzen liegt was oben nicht rein passt ...

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Uli
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Beitragvon Uli » Do 10 Mai, 2007 13:20

Hallo Billbo,

Diskussionen haben meines Erachtens nach den Zweck, dass sich Menschen, die ein Thema gedanklich beschäftigt, zusammen mit anderen austauschen können.

Welchen Sinn hat eine solche Diskussion?
Das weiss nur der einzelne für sich selbst, was ihm das ganze bringt.
Ich weiss zum Beispiel, dass diverse Ägyptische Eheformen (Urfi-Ehe) inzwischen von Männern dazu mißbraucht werden, z.B. mit deutschen Frauen ein Zimmer mieten zu können (was ohne diesen Schein nicht geht).
Den Frauen wird dann die große Liebe vorgespielt, nach dem Motto: "Ich heirate dich sogar", und im Endeffekt ist der Zettel gar nichts wert und der Typ hat noch die ein oder andere Frau (was ja, wie wir lesen durften, erlaubt ist), aber die Frau glaubt an die große Liebe.
Genau das ist aus meiner Sicht so ein Problem, das auch Leserinnen hier interessieren könnte.
Es gibt bestimmt noch andere Aspekte. Hier im Forum geht es ja nicht nur um Reisen, sondern auch darum, eine Kultur besser kennenzulernen und zu verstehen.
Auch die negativen Seiten gehören dazu. Die Zurücksetzung der Frau ist eine davon. Und wie gesagt: so weit weg von uns ist das ganze nicht, denn ich weiss dass es hier einige Leserinnen gibt, die auch dort leben oder sich vielleicht gerade erst in einen ägyptischen Mann verliebt haben und dort hin ziehen möchten.

Findest du es besser wenn man in Deutschland aufs Standesamt geht und sich zwei Jahre später scheiden läßt, ist die Ehe mehr wert wenn sie amtlich beglaubigt ist?

Kein Ehevertrag ist etwas wert, wenn die Ehe geschieden wird. Egal ob nach 2, 5 oder 20 Jahren. Eine Ehe ist auf lebenslang ausgelegt und wer einem anderen ein Eheversprechen gibt, trägt eine große Verantwortung.
Die amtliche Beglaubigung ist aus meiner Sicht nur sinnvoll, wenn Kinder da sind und die Frau abgesichert werden muss, weil sie ja nicht arbeiten gehen kann. Alle anderen müssen nicht heiraten! Ich kann jemanden auch ein romantisches Versprechen geben, wenn ich mit dem alleine bin, ohne dass es als Tatoo oder auf Papier festgehalten wird. Entweder ich meine das ernst und halte mich auch in schlechten Zeiten an mein Versprechen oder ich lasse es ganz sein.
Aber das ist nur meine unromantische Meinung.

Gruß
Uli, die bis zu ihrem 41.Lebensjahr auch eine romatische Einstellung zu Ehe und zur großen Liebe hatte

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bint_hathor
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Beitragvon bint_hathor » Do 10 Mai, 2007 14:36

Hallo, billbo,

eigentlich hat Uli ja schon genug gesagt und ich denke, ich habe meine Meinung auch unmissverständlich zum Besten gegeben. Wenn Du jetzt immer noch glaubst, dass ich mich respektlos geäußert hätte, dann tut es mir wirklich leid. Selbstverständlich respektiere ich jede ernst gemeinte Beziehung! Aber Du hast ja sicher auch gelesen, dass es um diese hohe Zahl unehelicher Kinder geht und kannst Dir sicher denken, welchen Problemen die ihr Leben lang ausgeliefert sein werden - denen nützen die romantischen Gefühle ihrer Eltern nichts! Eine offizielle Ehe steht auch unter einem Schutz, und das macht ja schließlich auch einen gewissen Sinn.

Wenn diese ganzen Verbindungsformen als eine Art Verlobung betrachtet würden, hätte ich ja nichts dagegen. Aber als ein rechtskräftiger Ehe-Ersatz sind sie einfach nicht brauchbar.

Ich hoffe, Du siehst diesen Unterschied und glaubst mir so langsam, dass ich beim besten Willen niemand lächerlich machen wollte! Man kann nur hoffen, dass diese Leute wissen, was sie tun... im Interesse der Frauen und der eventuell zu erwartenden Kinder!

Viele Grüße
bint_hathor

billbo
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Beitragvon billbo » Fr 11 Mai, 2007 10:12

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