was haltet Ihr davon, wenn ich für "beglotzt werden als Touri und als Einheimischer" ein neues Thema aufmache und die ganzen Beiträge dazu (ausser dem ersten, der ja nur aufzählen sollte "was man in Ägypten nicht tun sollte" da rein packe? Dann wird das hier nicht mit dem einen No-Go so überfrachtet und jemand der sich informieren möchte "was man in Ägypten nicht tun sollte" muss sich nicht zig Beiträge durchwühlen.
Ich frag nur, bevor sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.
Gruß
Uli
"Beglotzt" werden als Touri und als Einheimischer
Hallo, Uli,
kannste gerne machen - das Thema scheint unerschöpflich zu sein
!
wieso denn nicht? Ist doch total interessant und wir sollten weiter machen! Ich hab dazu auch noch ein Erlebnis beizutragen, aber das mach' ich dann in dem neuen Thema
!
Viele Grüße
bint_hathor
kannste gerne machen - das Thema scheint unerschöpflich zu sein

Und ich wollt doch gar keine diskussion ins rollen bringen
wieso denn nicht? Ist doch total interessant und wir sollten weiter machen! Ich hab dazu auch noch ein Erlebnis beizutragen, aber das mach' ich dann in dem neuen Thema

Viele Grüße
bint_hathor
- bint_hathor
- Weltenbummler
- Beiträge: 1782
- Registriert: Mo 01 Mär, 2004 15:31
- Wohnort: bei Trier
Wir waren vor 1 Jahr in Kairo unterwegs (Mann, Tochter und ich) und sind von der Zitadelle runter gelaufen und landeten schließlich mitten im einheimischen Markt, wo außer uns fast nur Ägypter anzutreffen waren. Unterwegs wurden wir immer wieder verstohlen von Kindern und Jugendlichen beäugt, wir grinsten uns schon eins, und die trauten sich nicht, uns anzusprechen. Ein mutiges Kerlchen fasste sich dann ein Herz, unsere Tochter zu fragen, woher sie sei, ob das ihre Eltern wären, ob sie arabisch spricht, etc. Auf einmal hatten wir gleich mehrere im Schlepptau, es war aber in keinster Weise lästig, sie waren einfach nur neugierig und froh, mal ein paar Deutsche ausquetschen zu können. Irgendwann trennten sich unsere Wege. Ein paar Meter weiter fiel uns auf, dass drei mehr oder weniger junge Frauen neugierig tuschelten und immer wieder in unsere Richtung schauten. Sie waren am kichern und dann kam eine auf uns zu und fasste in die langen Locken unserer Tochter, während die anderen etwas erschreckt guckten über ihren Mut - wir grinsten und kicherten zurück, sie gingen weiter und wissen jetzt wohl, wie sich blonde Locken anfühlen.
Bei der Sultan Hassan- und der Ar-Rifai-Moschee begegneten wir etlichen Schulklassen; eine Gruppe Mädchen (so um die 13-15 Jahre), guckten auch wieder kichernd in unsere Richtung, einige zückten ihre Kamera und fotografierten uns. Wir lächelten freundlich ins Objektiv, und ich nahm dann auch meine Kamera und sofort stellten sie sich in Pose für mein Bild. Mit viel Hallo verabschiedeten wir uns.
Auf der Fähre waren wir meistens auch die einzigen Nicht-Ägypter. Die meisten ignorierten uns einfach. Ich schielte immer unauffällig umher, weil ich einfach wissen wollte, wie die Leute um mich herum so sind
. Einmal sprach uns einer höflich auf Englisch an und erzählte uns von seinem Bruder, der Reiseleiter wäre und besser Deutsch könnte. Als die Fähre anlegte, war das Gespräch automatisch beendet, man verabschiedete sich höflich, ohne irgendwie aufdringlich zu sein. Auf der Westbank sind wir oft alleine unterwegs gewesen, man hat uns mal was gefragt, aber meistens höflich und distanziert.
Natürlich haben wir auch andere Erlebnisse gehabt, aber über die konnten wir ehrlich gesagt meistens auch nur lachen:
Beim Warten an der Schleuse in Esna wurden wir vom Ufer aus auch von jungen Kerlchen (Vorpubertät!) beobachtet, die uns ziemlich frech angrinsten und mit den Fingern obszöne Gesten zeigten. Wir lachten einfach genauso frech zurück, was sie offenbar leicht verstörte.
In der Makadi Bay lief ich mal mit meiner Tochter am Strand entlang, es war Abreisetag, kein Programm im Hotel, das Wetter ziemlich kühl und stürmisch, der umherfliegende Sand piekste wie Nadeln auf der Haut, es war so richtig ungemütlich. Wir hatten nichts mehr zu lesen und gingen deshalb spazieren, um die Zeit totzuschlagen. Sonst sind wir nie ohne meinen Mann rumgelaufen und hatten immer unsere Ruhe. Prompt wurden wir von ägyptischen Jünglingen angequatscht - wir verdrehten genervt die Augen und ignorierten sie komplett. Die ließen aber nicht locker und fragten uns aus, woher wir kämen etc. Keine Antwort - wir gingen schnurstracks weiter. Da riefen sie hinter uns her: "Sch... Russians!" - wir sind fast geplatzt vor Lachen
!
Etwas weniger zum Lachen waren dann manche Ägypter(innen), die sofort herangeschossen kamen und fordernd die Hände aufhielten, wenn man in der Landschaft auch nur ein Lämmchen auf der Wiese fotografieren wollte. Wir hatten vorsorglich Kugelschreiber und ähnliches dabei, aber das wurde uns mehr als einmal verächtlich aus der Hand geschlagen, die Leute verzogen sich dann missmutig grummelnd wieder. Da kommt man sich dann auch so vor, als wäre man nur zum Almosengeben unterwegs...
Ach ja, da fällt mir noch was ein: im Souk in Luxor war ein älteres Paar unterwegs, die fast an jedem Stand die Leute fotografierten - offensichtlich wurden alle dafür gut bezahlt. Die kamen sich dann sicher auch vor wie im Zoo.... oder macht man alles für Geld
??
So, bin auf weitere Geschichten gespannt
!
Viele Grüße
bint_hathor
Bei der Sultan Hassan- und der Ar-Rifai-Moschee begegneten wir etlichen Schulklassen; eine Gruppe Mädchen (so um die 13-15 Jahre), guckten auch wieder kichernd in unsere Richtung, einige zückten ihre Kamera und fotografierten uns. Wir lächelten freundlich ins Objektiv, und ich nahm dann auch meine Kamera und sofort stellten sie sich in Pose für mein Bild. Mit viel Hallo verabschiedeten wir uns.
Auf der Fähre waren wir meistens auch die einzigen Nicht-Ägypter. Die meisten ignorierten uns einfach. Ich schielte immer unauffällig umher, weil ich einfach wissen wollte, wie die Leute um mich herum so sind

Natürlich haben wir auch andere Erlebnisse gehabt, aber über die konnten wir ehrlich gesagt meistens auch nur lachen:
Beim Warten an der Schleuse in Esna wurden wir vom Ufer aus auch von jungen Kerlchen (Vorpubertät!) beobachtet, die uns ziemlich frech angrinsten und mit den Fingern obszöne Gesten zeigten. Wir lachten einfach genauso frech zurück, was sie offenbar leicht verstörte.
In der Makadi Bay lief ich mal mit meiner Tochter am Strand entlang, es war Abreisetag, kein Programm im Hotel, das Wetter ziemlich kühl und stürmisch, der umherfliegende Sand piekste wie Nadeln auf der Haut, es war so richtig ungemütlich. Wir hatten nichts mehr zu lesen und gingen deshalb spazieren, um die Zeit totzuschlagen. Sonst sind wir nie ohne meinen Mann rumgelaufen und hatten immer unsere Ruhe. Prompt wurden wir von ägyptischen Jünglingen angequatscht - wir verdrehten genervt die Augen und ignorierten sie komplett. Die ließen aber nicht locker und fragten uns aus, woher wir kämen etc. Keine Antwort - wir gingen schnurstracks weiter. Da riefen sie hinter uns her: "Sch... Russians!" - wir sind fast geplatzt vor Lachen

Etwas weniger zum Lachen waren dann manche Ägypter(innen), die sofort herangeschossen kamen und fordernd die Hände aufhielten, wenn man in der Landschaft auch nur ein Lämmchen auf der Wiese fotografieren wollte. Wir hatten vorsorglich Kugelschreiber und ähnliches dabei, aber das wurde uns mehr als einmal verächtlich aus der Hand geschlagen, die Leute verzogen sich dann missmutig grummelnd wieder. Da kommt man sich dann auch so vor, als wäre man nur zum Almosengeben unterwegs...
Ach ja, da fällt mir noch was ein: im Souk in Luxor war ein älteres Paar unterwegs, die fast an jedem Stand die Leute fotografierten - offensichtlich wurden alle dafür gut bezahlt. Die kamen sich dann sicher auch vor wie im Zoo.... oder macht man alles für Geld

So, bin auf weitere Geschichten gespannt

Viele Grüße
bint_hathor
Wenn du redest, dann muß deine Rede besser sein,
als dein Schweigen gewesen wäre
(Arabisches Sprichwort)
als dein Schweigen gewesen wäre
(Arabisches Sprichwort)